KEMPELEN’S RING

KEMPELEN’S RING – an opera for a mobile phone

Cyborg/Minuten/Oper
für ein Mobiltelefon als Multitasking-Hauptdarsteller

Jakob Scheids Nachbau der Sprechmaschine

Dem Mobiltelefon wird die Stimme einer barocken Sprechmaschine verliehen, die über einem Continuo aus kratzenden Klängen und Rauschspektren Vokalisen entfaltet. Noise aus dem Inneren einer Subbassblockflöte wird mit Ringmodulatoren und Elektronik kombiniert. Darüber tönen Samples, die mit der Sprechmaschine von Johann Wolfgang Ritter von Kempelen aufgenommen wurden.

The opera can be performed anywhere. Here, it is staged at Café Anzengruber in Vienna.

Man kann mit diesem 1791 entworfenen Sprechapparat im Nachbau von Jakob Scheid (an dieser Stelle Dank an das Kempelen-Archiv der Universität für Angewandte Kunst Wien) in der Tat verblüffend sprach-und stimmähnliche Klänge synthetisieren, auf ganz analoge Weise. Der Apparat wurde von mir 2-fach mikrofoniert im Jahr 2011 gespielt und aufgenommen. Kurze Fetzen einer echten Menschenstimme im Flüsterton erinnern an digitale Sprachassistenz und an virtuelle Welten mit Scheinbewusstsein. (Die Worte sind ein Zitatsplitter von Anne Waldman aus meinem Werk BARE BRANCHES, für das die Autorin ein Libretto verfasst hat.)

Ein zeitgemäßer Minuten -“Ring” über Cyborgs, das Mobiltelefon wird zum sich selbst begleitenden Hauptdarsteller, eine barocke Sprechmaschine klingt aus dem Mobiltelefon.

 

Besetzung:
Mobiltelefon;
Sprechmaschine von Kempelen (2-fach mikrofoniert), 
 zerlegte Subbassblockflöte mit Innen- und Kontaktmikrofon (tw. Feedbacktechnik), 
 Ringmodulatoren, Elektronik, 
 Männerstimmen

Text (Anne Waldman, aus BARE BRANCHES):
Version of absent world
locked
trapped

(Komposition und Produktion Pia Palme 2012)